Marder sind faszinierende, aber oft auch gefürchtete Wildtiere, deren Anwesenheit auf oder unter Dächern für Hausbesitzer zu einem echten Problem werden kann. Die Frage "wie kommt ein marder aufs dach?" beschäftigt viele, die nächtliche Geräusche, zerbissene Kabel oder verschmutzte Dachböden feststellen. Diese nachtaktiven Raubtiere sind äußerst geschickt und nutzen jede sich bietende Gelegenheit, um Unterschlupf und Nahrung zu finden.
Körperliche Fähigkeiten und Kletterkünste
Marder sind dank ihrer agilen Körperstruktur und ihrer ausgeprägten Krallen wahre Kletterkünstler. Sie besitzen einen langen, geschmeidigen Körper, der es ihnen ermöglicht, sich durch enge Räume zu zwängen. Ihre scharfen, einziehbaren Krallen bieten exzellenten Halt auf verschiedensten Oberflächen, sei es raues Holz, Ziegelsteine oder sogar feine Rillen in Fassaden. Mit ihren starken Hinterbeinen können sie erstaunliche Sprünge vollführen. Ein Marder kann mühelos von einem Baumast auf ein tiefer gelegenes Dach springen oder eine vertikale Kletterpartie an einer Regenrinne oder Fallrohr meistern. Oft nutzen sie auch das begrünte Mauerwerk oder überhängende Äste als Startrampe, um auf das Dach zu gelangen. Ihre Neugier und ihr Jagdtrieb treiben sie dabei an, neue Territorien zu erkunden.
Zugangswege und Schwachstellen am Gebäude
Die eigentliche Frage ist oft nicht nur, ob ein Marder klettern kann, sondern vor allem, wie er Zugang zu seinem vermeintlichen Domizil auf dem Dach erhält. Marder sind Opportunisten und suchen nach Lücken und Schwachstellen in der Gebäudehülle. Dazu gehören häufig:
- Offene Dachfenster oder Lüftungsschächte.
- Beschädigte oder fehlende Dachziegel, die kleine Öffnungen bieten.
- Spalten und Ritzen in der Dachkonstruktion, besonders an Übergängen zu Mauern oder Schornsteinen.
- Undichte Stellen an Gauben oder an der Rinne, die Feuchtigkeit anziehen und so einen Anziehungspunkt für Beutetiere (und damit auch für Marder) darstellen können.
- Manchmal werden auch noch von außen zugängliche Hohlräume in Fassaden oder Mauervorsprüngen als erste Stufe genutzt, von wo aus dann der Weg aufs Dach gesucht wird.
Auch die Nähe zu Bäumen, die nah an das Dach heranreichen, kann als Brücke dienen. Ein solcher Ast kann die Distanz für einen Sprung erheblich verkürzen.
Was zieht Marder aufs Dach? Der Anreiz für ihre Anwesenheit
Die Anziehungskraft eines Daches für Marder liegt meist in der Kombination aus Schutz und der Nähe zu Nahrungsquellen. Ein Dachboden oder auch der Hohlraum unter den Dachziegeln bietet einen sicheren und trockenen Unterschlupf, fernab von Fressfeinden wie Füchsen oder Uhus. Hier können sie ungestört ruhen und ihre Jungen aufziehen.
Zudem ist die Umgebung oft reich an potenzieller Beute. Marder sind Allesfresser, aber kleine Nagetiere wie Mäuse und Ratten stehen ganz oben auf ihrem Speiseplan. Wenn sich im oder am Haus Mäuse eingenistet haben, ist das für einen Marder ein gefundenes Fressen - im wahrsten Sinne des Wortes. Auch Insekten, Vögel und deren Eier oder Jungtiere können eine Rolle spielen. Die Nähe zu Mülltonnen oder Komposthaufen kann ebenfalls als Nahrungsquelle dienen und Marder in die Nähe von Wohnhäusern locken. Ein warmer Motorraum von Autos, die unter einem Carport parken, ist ebenfalls ein beliebter Rückzugsort, und von dort ist der Weg aufs Dach oft nicht weit.
Spuren und Anzeichen für Marderaktivitäten
Wenn Sie vermuten, dass sich ein Marder auf Ihrem Dach oder Dachboden eingenistet hat, gibt es einige eindeutige Spuren, auf die Sie achten können:
- Geräusche: Nächtliches Scharren, Rennen oder Poltern auf dem Dachboden sind klassische Anzeichen.
- Geruch: Marder hinterlassen einen starken, moschusartigen Geruch, besonders in ihren Unterschlüpfen.
- Kotspuren: Marder hinterlassen zylindrische Kotballen, oft mit unverdaulichen Resten wie Haaren, Knochen oder Fruchtkernen. Diese finden sich häufig an ihren Laufwegen oder am Liegeplatz.
- Nagespuren: Zerbissene Kabel (insbesondere Elektrokabel oder Kunststoffteile am Auto), Dämmmaterialien oder Holzkonstruktionen deuten auf Nagespuren hin.
- Verunreinigungen: Verschmutzungen durch Kot und Urin können den Dachboden unattraktiv machen und auch Bauteile beschädigen.
- Sichtungen: Gelegentliche Sichtungen eines schlanken, buschig geschwänzten Tieres in der Dämmerung oder Nacht in der Nähe des Hauses.
Das frühzeitige Erkennen dieser Anzeichen ist entscheidend, um größere Schäden zu vermeiden. Ein Marder, der sich länger auf dem Dachboden aufhält, kann erhebliche Schäden an der Bausubstanz und der elektrischen Anlage verursachen.
Vorbeugung: Wie Sie Marder vom Dach fernhalten
Die effektivste Methode im Umgang mit Mardern ist die Vorbeugung. Hier sind einige bewährte Strategien, um zu verhindern, wie kommt ein marder aufs dach und sich dort niederlässt:
- Verschließen von Zugangsöffnungen: Überprüfen Sie regelmäßig Ihr Dach auf potenzielle Eintrittspunkte wie lose Ziegel, offene Lüftungsschächte oder Risse. Verschließen Sie diese mit stabilem Drahtgitter oder anderen geeigneten Materialien.
- Bäume und Sträucher zurückschneiden: Achten Sie darauf, dass Äste nicht direkt an das Dach heranreichen. Ein Sicherheitsabstand von mindestens zwei Metern ist empfehlenswert.
- Abschreckungsmittel: Es gibt verschiedene Ultraschallgeräte, die für Marder unangenehme Frequenzen aussenden. Auch Duftstoffe wie spezielle Pasten, Sprays oder Hausmittel wie Hundehaare oder WC-Steine können kurzfristig helfen, da Marder empfindlich auf bestimmte Gerüche reagieren. Die Wirksamkeit kann jedoch variieren und oft gewöhnen sich die Tiere mit der Zeit daran.
- Mechanische Barrieren: An Regenrinnen können spezielle Manschetten oder Stacheln angebracht werden, die das Hochklettern erschweren.
- Sauberkeit: Halten Sie Ihren Garten und die Umgebung des Hauses sauber. Offene Komposthaufen oder leicht zugängliche Mülltonnen locken Marder an.
- Professionelle Hilfe: Bei hartnäckigen Problemen kann es ratsam sein, einen professionellen Schädlingsbekämpfer zu Rate zu ziehen. Diese verfügen über die notwendige Expertise und Ausrüstung, um Marder sicher und effektiv zu vertreiben und das Gebäude langfristig zu schützen.
Durch die Kombination dieser Maßnahmen können Sie die Wahrscheinlichkeit, dass ein Marder aufs Dach kommt, erheblich reduzieren und Ihr Zuhause schützen.